Donnerstag, 2. April 2009

Win Win in Peking

Kein Aprilscherz, was da gestern verlautete: YouTube sperrt Musikclips für deutsche Nutzer aufgrund von Meinungsdifferenzen mit der GEMA. Grund, wie solls auch anders sein, das liebe Geld. Die GEMA will mehr Geld bzw. genaue Auskunft über die Streams für jedes Musikvideo - und YouTube mag nicht mehr bezahlen bzw. sich nicht in die Karten gucken lassen.

Aber lassen wir das. Denn interessanter als diese gestrige Meldung (Medienrummel inklusive - selbst die Tagesschau berichtete) finde ich, dass YouTube erst ein paar Tage zuvor auch in China gesperrt war. Diesmal allerdings waren es die chinesischen Oberen, die den Hahn abdrehten. Über Gründe darf spekuliert werden; denn dass in China nicht gerade zimperlich mit der Meinungsfreiheit umgegangen wird, ist ja nichts Neues.

Interessant deshalb, weil Google (zu Erinnerung: YouTube gehört Google) bereits seit einiger Zeit kostenlos und legal Musik per Download in China anbietet. Wohlgemerkt: Download, nicht Streaming! Dies mit der Absicht, den gigantischen Markt in China zu erobern. Und da man auch bei Google weiss, wie Märkte am besten zu erobern sind (nämlich über die Jugend), wird eben geködert mit dem, was am besten ankommt: Musik. Das ganze also eine Art Super-Agreement zwischen Google, chinesischer Regierung sowie den Plattenfirmen. Geld soll über Werbung und Anzeigen reinkommen. Sozusagen gedacht als "Win-Win" Situation für die Beteiligten. Eine Win-Win Situation freilich von Pekings Gnaden, versteht sich.

Wer übrigens jetzt meint, hier aus Deutschland mal eben legal und kostenlos ein paar Musikdownloads in China zu tätigen: Fehlanzeige! IPs werden entsprechend lokalisiert und blockiert. Es lebe das freie Internet.