Montag, 9. August 2010

iPhone rockt!

Erst dachte ich ja: Wieder so ein Ding (neudeutsch: App), was die Welt nicht braucht. Jetzt also das iPhone als Gitarren Verstärker; iRig machts möglich.

Aber beim Betrachten des Video (Richard Fortus von Guns´n Roses zeigt wie es klingt) dann doch ein leises Schmunzeln. Neckisch. Dass das AmpliTube iRig von IK Multimedia nicht klingt wie ein Marshall Amp, geschenkt. Die App ist ja auch nur eine kleine Spielerei. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Und da die Basic Version auch noch kostenlos ist, gibts da nix zu meckern. Fürs schnelle Üben zwischendurch reichts allemal.

Mittwoch, 16. Juni 2010

Ais, aber bitte gefiltert

Fussball WM sei Dank: Der Ton "Ais" hat aufeinmal ungeahnte Popularität. Das "Ais" ist nämlich der von den Vuvuzelas produzierte Dauerton, welcher sich derzeit in alle Gehörgänge reinfräst.

Da "populär" aber nicht zwangsläufig auch "wohlklingend" heissen muss (die Kommentare reichen von "Nervensäge" bis "Hornissenschwarm") hier die Anleitung, wie und welche Frequenzen man raus filtern muss, um einen erträglichen TV Genuss zu bekommen, Vorher-Nachher-Vergleich inklusive: Vuvuzela-Filter.

Nun, was für mich im Musikstudio täglich Brot ist (nämlich per Filter und Equalizer Unerwünschtes raus zu pfriemeln), das dürfte für die Mehrheit aber nur bedingt gelten. Die Möglichkeiten sind da eher beschränkt.
Doch vielleicht ändert sich das nun. Womöglich sieht sich mancher Hörgeräte Akustiker oder Fernseher Verkäufer derzeit mit völlig neuen Fragen konfrontiert: "Lassen sich 233, 466, 932 und 1864 Hertz bei diesem Gerät steilflankig filtern"?

Montag, 31. Mai 2010

Gaga in Oslo

Der Eurovision Song Contest (früher: Grand Prix d'Eurovision de la Chanson) war ja noch nie dafür bekannt, künstlerisch Epochales zu präsentieren (von einigen Ausnahmen wie Abba mal abgesehen). Aber was dieses Wochenende in Oslo geschah, dazu fällt mir, in Anlehnung an Reich Ranickis legendärer Medienschelte, nur noch ein: "Unerträglich".

Nein, es geht nicht um "Sie". Lena schlägt sich in Anbetracht des Hypes wirklich gut. Es geht um den medialen Widerhall. Denn, nüchtern betrachtet, was ist passiert? Ein ziemlich junges Mädchen mit ziemlich durchschnittlichem Gesangstalent singt ein ziemlich belangloses Liedchen. Und das hat sie noch nicht mal selber geschrieben, sondern ist auch nur das Ergebnis einer Casting Show.
Und sie gewinnt damit. Was nun folgt, ist ein Medien-Tamtam ohnegleichen: "Deutschland verzaubert", "Europa liegt Ihr zu Füssen", TV Sondersendungen, Aufmacher selbst in der hochseriösen Tagesschau, und jeder Radiosender scheint nur noch eine einzige Vokabel stammeln zu können: Lena.

Hab ich was verpasst? Belanglosigkeit mal Girlie-Faktor = Zeitgeist? Da halte ich es lieber mit Lady Gaga. Da ist der Name wenigstens Programm. Und (nicht nur) deswegen mit weitaus mehr Gehalt.