Dienstag, 2. Dezember 2008

Tucholsky lebt

Bewerbungen im mp3 Format, wie in meiner Branche üblich, haben ja den Vorteil, dass es bisweilen auch Amüsantes zu hören gibt. Wie neulich: Die Bewerbung einer Sprecherin auf meinem Schreibti.... aus der Abhöre. Sich mit einem "aktuell zur Finanz-Krise passenden" Gedicht von Kurt Tucholsky vorzustellen - nette Idee. Dazu verrät mir die Website beste Referenzen aus Film, Funk und Fernsehen.

Amüsant, dass der Tucholsky aber keiner war. Wie schnell sich doch Geschichten und Geschichtchen im Web so verbreiten. Oder für was die gar benutzt werden.

Hab die Bewerbung trotzdem abgebunkert. Stimme gut, und der recycelte Tucholsky auch gut. Denn: Dürfen darf man alles - man muß es nur können. Auch Tucholsky.
Ausserdem hab ich jetzt begriffen, wie virales Marketing funktioniert.

Montag, 27. Oktober 2008

Popkorn Kino vs. White Stripes

Eigentlich bin ich ja aus dem Alter raus, um an James Bond Filmen noch was zu finden. Ausnahme: Der neue Bond Streifen "Ein Quantum Trost". Um genau zu sein: Der Titelsong. "Another Way To Die" mit Alicia Keys und Jack White (genau, der von den White Stripes). Hochexplosive Mischung, das. Bitte mehr davon.

Dass Jack White darüberhinaus auch sauer sein soll, weil dieser Song zusätzlich, aber unabgesprochen, für Coca Cola Werbung läuft - schon klar. Wär mein Fall auch nicht. Weder geschüttelt noch gerührt.

Ins Kino werd´ ich aber trotzdem nicht gehen. Dann schon lieber "Another Way To Die". Ohne Cola und Popkorn.

Montag, 20. Oktober 2008

Finanzen, Hypotheken, und andere Naturphänomene

So was aber auch. Banken Pleiten im Minutentakt, geplatzte Kredite galore, Finanzkrise weltweit, Kapital Vernichtung in unvorstellbaren Dimensionen. Willkommen in der Finanzkrise 2008.
Als Nicht-Finanz-Experte, dafür aber mit gesundem Menschenverstand ausgestattet, fällt mir erstmal Murphy's Law ein: Was schief gehen kann, geht schief. Ich darf also auch in einem Musik-Blog darüber schreiben.

Worum gehts? Die Überrraschung/das Entsetzen darüber, was bei Banken und Aktien Märkten derzeit abgeht. Im Allgemeinen. Und dass ich selbiges nicht wirklich nachvollziehen kann, mir im Besonderen. Zeigt sich doch nur: Ein System, das auf Raffgier beruht, ist nunmal per se raffgierig. Und das Ding heisst noch immer: Kapitalismus. Auch wenn viele meinen, dort das beschönigende Etikett "freie", oder gar "soziale Marktwirtschaft" draufpappen zu müssen. Aber Kapitalismus ohne Raffgier gibt es genausowenig wie ein bischen schwanger. Meint: Wenn zum Gegenstand von Finanzspekulationen mutiert, was eigentlich eine Selbstverständlichkeit für jeden Menschen darstellen sollte (z.B.: ein Dach überm Kopf, Agrar-Erzeugnisse, oder sauberes Klima) - da darf über gesamtgesellschaftliche Eigentumsverhältnisse nachgedacht werden. Und bis dahin gilt weiter: auch wenn die gegenwärtige Krise irgendwie überwunden werden sollte - die nächste kommt bestimmt.

Kurz nachgedacht: Geld hat, im Gegensatz zu einer Ware (z.B. Immobilie, iPod, 1 Pfund Butter), keinen Wert an sich. Man kann es nicht essen, nicht drin wohnen, nicht anziehen, und auch sonst taugt es zu nichts. Es ist nur ein digitalisierter Datensatz vom Konto, oder, wem die Oldschool Definition lieber ist, ein Fetzen Papier, mit einer beliebig aufgedruckten symbolischen Zahl. Je mehr Nullen, desto besser. Es ist allein ein Versprechen, dass es soundsoviel "wert" sei. Und es entscheidet, wer auf diesem Planeten im Überfluss leben darf.
So weit, so fragwürdig. Der Punkt ist, dass der Wert eines Produktes in diesem "Geld" bemessen wird. Damit wird das Produkt zur Ware, und die hat dann ihren "Preis". Im Kommunismus war der Preis staatlich verordnet. Hat nicht funktioniert. Im Kapitalismus soll dieser sich regeln über "Angebot" und "Nachfrage". Treffer, ebenfalls versenkt. Ein hungernder Bauch in den Slums von Manila, Rio, Bombay, New York oder dem Sudan hat keine "Nachfrage", sondern Magenknurren.
Stattdessen: Thema "Geld" und "Versprechen". Gestatten, die Finanzkrise. Und Versprechen beruhen nunmal auf? Richtig, Vertrauen. Aber wie hatte doch Adorno schon formuliert: Es gibt kein wahres Leben im Falschen.
Es lebe also die Bank meines Vertrauens.

Viel spannender als das allgemein geheuchelte (oder auch reale) Entsetzen finde ich die Tatsache, dass, nachdem die kommunistischen Wirtschafts- und Gesellschaftsmodelle bereits in den 90er Jahren ihren Löffel abgaben, nun der Kapitalismus selbst verhandelt wird. Mit der Verstaatlichung von Banken wird einer der zentralen Grundpfeiler der freien Marktwirtschaft schnell mal über Nacht entsorgt. Daran zeigt sich die Tragweite dessen, was gerade passiert; Ende offen.

Das derzeitige betroffen-aufgeregte Suchen nach Gründen ("wie konnte das überhaupt passieren?") kommt mir jedenfalls oft genug ideologisch überprägt daher. So werden als Ursache dieser weltweiten Finanzkrise gern die gefallenen Preise für Immobilien in den USA bemüht. Immobilien, welche die Baufinanzierer eigentlich als Sicherheit für Kredit Vergaben wähnten, verloren an Wert und wurden somit tickende Zeitbomben in den Bilanzen, als Eigenheim Besitzer und Bauherren aufgrund gestiegener Zinsen plötzlich die Hypotheken Raten nicht mehr zurückzahlen konnten. Diese Zeitbomben wurden dann auch noch weiter verramscht. Undsoweiter.

Soso.
Die Arbeitslosenzahlen steigen im Winter. Weil das Wetter schlecht ist.
??
Genau. Wenn Argumente ausgehen (oder erst gar nicht argumentiert werden soll), dann ist das heutzutage oft daran zu erkennen, dass das Wetter herhalten muss. Auch immer gut: einen pseudo-faktischen Kausalzusammenhang konstruieren. Hokuspokus, schon sind wir aus dem Schneider. Denn dafür kann ja keiner was. Vulkan xy ist ausgebrochen. Die Immobilienpreise sind gefallen. Im Winter ist das Wetter schlecht. Die Stimmung an der Börse ist so. Oder so. Oder überhaupt. Ist halt so.

Dabei wäre es interessanter, über Begründungszusammenhänge (Soziologen-Sprech: Legitimationen) zu reden. Denn Immobilien-Preise fallen nicht einfach "so". Genausowenig, wie Arbeitslosigkeit mit dem Wetter erklärbar ist. Gesellschafts- und Wirtschaftssysteme sind keine faktischen (Natur-)Konstanten, sondern von Menschen gemacht und gewollt. Und als solche auch eingesetzt. Sei es per "demokratischer" Wahl, per Knüppel, oder es wird gleich als "göttliche Ordnung" verkauft...... Jedenfalls immer auch eine Legitimation dafür, wie Reichtum verteilt wird. Irgendwie muss ja plausibel gemacht werden, warum einige wenige viel haben, und viele andere wenig. Was dem einen seine Elendshütte, war dem anderen schon immer seine Residenz. Eine Binsenweisheit, so alt wie die Geschichte der Menschheit. Im Mittelalter hiess das noch "gottgegeben". Heute ist man da technokratischer und nennt´s halt "arbeitslos" bzw. "fleissiger erfolgreicher Unternehmer". Gern auch "Weltwirtschaftsordnung". Oder eben, Achtung Moralfinger, "böse Zocker Bank". Aber leider haben diese dummen Immobilienpreise ja nicht mitgespielt.

Da predige mir nochmal einer die "soziale" Marktwirtschaft als der Weisheit letzter Schluss. Könnte mich ja zu der Überlegung bringen, ob das dann auch für Freiberufler wie mich gilt: Schulden machen, Schäfchen ins Trockene bringen, und dann mein Musikstudio verstaatlichen lassen.
Sozial ist, wie man´s interpretiert.

Montag, 1. September 2008

Rap und die neue Bescheidenheit

Dass Bescheidenheit nicht gerade zur Kernkompetenz echter tiefergelegter Bad Boys zählt, ist nicht sonderlich neu. Schliesslich sind die meisten Kollegen der Rap-Zunft vollauf damit beschäftigt, ihr "Meine-Bitches-Meine-Goldkettchen" Gepose in jede sich bietende Kamera zu halten.
Umsomehr überrascht es, wenns mal um was anderes geht. Zum Beispiel: Energiepreise. Selbige fürs Flugzeugbenzin sind nämlich Rapper P. Diddy, aka Sean Combs, aka Puff Daddy, aka Ex Verlobter von Jennifer Lopez, jetzt zu teuer. So teuer, dass der Privatjet des millionenschweren Ober-Rappers nun bis auf weiteres in der Garage bleiben muss.
Aha. Das zeigt Grips und geläutertes ökologisches Bewusstsein .... - möchte man denken. Aber nix da, Fehlanzeige. Gas Prices are motherf**ing high. Folgerichtig kann die Antwort also nur lauten: P. Diddy bittet seine arabischen "Brüder und Schwestern", ihm doch etwas Öl zu schenken.

Weitere Ideen hier willkommen, was dem Herrn Combs sonst noch so geschenkt werden könnte.

Dienstag, 19. August 2008

Milli Vanilli in Peking

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Milli Vanilli und der Eröffnungsfeier der olympischen Spiele 2008 in Peking? Der Schwindel in Peking flog schneller auf. Aber Spass beiseite: Interessant die Publicity, die Milli Vanilli, dank der Olympiade, nochmal erleben durften: Einmal kurz "Milli Vanilli Peking" in die Suchmaschine der Wahl eingegeben, hoppla, da rauscht es aber im www.... Publizistischer 2. Frühling, sozusagen.

Wie auch immer: Milli Vanilli, jenes Pop Duo aus den 80ern, das weniger wegen seiner Sangeskünste, sondern eher als "The Big Playback Swindle" seinen Platz in der Musik-Geschichte hat, waren wenigstens erwachsen. Die beiden kleinen Mädels dagegen können einem nur leid tun. Da gewinnt der Slogan "Dabei sein ist alles" einen unappetitlichen Beigeschmack.....

Dabei sind, wenn man es genau nimmt, die Oberen in Peking nur konsequent. Wo nichts so ist, wie sein sollte - nämlich die Sportler clean, Olympia unpolitisch, oder die Meinung frei - warum also bei der Eröffnungsfeier "authentisch" sein? Und dass mir dann noch Walter Benjamins "Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit" durch den Kopf ging, sei mir mal erlaubt. Zeigt sich doch Benjamins Essay aus den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts angesichts dieses Eröffnungs-Tamtams, getürkte TV-Bilder und Riefenstahl-eske Masseninszenierung inklusive, überraschend wenig angestaubt.
Nun, das moderne Pop Business stellt ja im Prinzip auch nichts anderes dar als eine Art "Super-Playback-Situation" (Musikstudio, CD, Download,Video etc....). Es darf also konstatiert werden: Geliefert wie bestellt. "Live" ist in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Gegenwart nicht zwingend vorgesehen. Pop goes Olympia, Olympia korrumpiert sich selbst, und China marschiert auch hier vorneweg. Playback on, the show must go on.

PS: Milli Vanilli mussten übrigens, nachdem die Schummelei aufgeflogen war, ihren Grammy zurückgeben.

Montag, 7. Juli 2008

Auto-Werbung - oder: die ewige Jugend.

Es sind ja, von einigen Ausnahmen abgesehen, immer wieder die Auto-Bauer, die mit fetter und kreativer Werbung auf den üblichen TV Kanälen glänzen. Stylisher Sound inbegriffen. Heute: Der Spot der Auto-Marke aus Wolfsburg. Sie wissen schon - die Frau im Leoparden-Kostüm, die Sie übersehen haben. Was aber v.a. an der Musik liegen dürfte:

" Into the Trees " - ein Soundtrack aus dem Album " The last Resort " des dänischen Musik-Produzenten Trentemoeller.

Nein, ich fahre keinen VW Passat, und ich werde auch nicht dafür bezahlt, dass ich dies hier schreibe. Ehre also, wem Ehre gebührt. Das ist Elektronik vom Feinsten. Und bringt mich darüberhinaus zu der Vermutung, dass die von VW anvisierte Passat-Zielgruppe, die ich bis dato in einem der Club-Gängerei nicht verdächtigen Alters-Segment vermutete, weitaus jünger und trendiger ist, als ich dachte. Da werd´ ich doch gleich mal meinen Passat fahrenden Nachbarn (Familien-Papa im gesetzteren Alter) fragen , was der so von Trentemoeller hält.

Kann mir übrigens jemand sagen, wie man dieses dänische "ö" richtig codiert?

Mittwoch, 18. Juni 2008

Ein Kommentar ist ein Kommentar ist ein...

...aber angesichts des omnipräsenten "Toooor, Toooor, Toooor ...." Oldschool Kommentars (ich sag nur: Cordoba), dessen Airplay anlässlich des Deutschland-Österreich EM-Kicks in diesen Tagen ja Charts-Hit verdächtige Dimensionen annimmt - da möcht´ einem schon der Gedanke kommen: Ab wann ist ein Sport Kommentar Gesang? Und somit als Kunstwerk urheberechtlich schützbar ?
Also, lieber legendärer österreichischer Fussball-Kommentator - das wär doch was. Broadcast Musik Tantiemen a capella. Mit Top 10 Garantie bei jedem Kick. Für jedes "Toooor, Toooor, Toooor ....", recorded live anno dazumal, klingelts dann heute und in Zukunft nochmal. Yeah, Yeah, Yeah. Und wenn schon nicht im deutschen Kasten - im Geldbeutel allemal.
Bittschön, küss´ die Hand (die da gibt). Da käm´ was zusammen.

Dienstag, 17. Juni 2008

Sound Logo? Quod erat demonstrandum.

Gemafrei sowieso. Aber das soll heute nicht das Thema sein. Sondern eine Posse, eigentlich schon seit geraumer Zeit in einschlägigen Kreisen bekannt. Da aber der Gegenstand dieser Posse, das tönende corpus delicti sozusagen, immer noch allabendlich zu besten TV-Werbezeiten hartnäckig präsent ist, wird´s höchste Zeit für eine angemessene Würdigung an dieser Stelle.
Worum gehts? Um, sagen wir mal, die Kreativität von hochbezahlten Sound Designern und noch höher bezahlten PR Strategen in Weltkonzernen. Und ein nettes Video.
Nun ist ja aus rechtlichen Gründen das Einbinden von Videos in Blogs etwas heikel. Und da auch für ausgehende Links Verantwortung übenommen werden muss, verweise ich lieber auf eine ganz neutrale Suchergebnis-Seite einer hinlänglich bekannten Suchmaschine, ausgespuckt zur Frage: "Soundlogo eines weltbekannten schwäbischen Auto-Bauers von einer handelsüblichen Sampling CD?"
Natürlich distanziere ich mich in aller Form von den weiterführenden Inhalten des folgenden Links, und erst recht habe ich keinen Einfluss auf die Inhalte dieser Suchergebnis-Seite. Wollen doch nicht den Eindruck erwecken, dass....... Gell, liebe Anwälte, jetzt müsst´ich aus dem Schneider sein.

Also, hier gehts lang: Soundlogo leicht gemacht.

Im übrigen: Zwar darf davon ausgegangen werden, dass für ein derart freistehendes Sample einige extra Scheinchen über den Tisch gewandert sind, denn i.d.R. versteht sich bei Sample CDs die Rechtefreigabe an derartigen Soundschnipseln nur als "eingebettet innerhalb eines Musikstücks". Aber es bleibt ja die Frage: was bringt einen internationalen Gross-Konzern dazu, sich als Audio Logo bzw. Corporate Sound ein Sample auszugucken, das nicht-exklusiv ist, und das für Hinz und Kunz gleichermassen zugänglich ist. Gerissenes Marketing, um im Gespräch zu bleiben?
Viel zu kompliziert gedacht. Das Gelächter ist unüberhörbar. Wohl eher dumm gelaufen. Und nun? Augen zu und durch, allem Anschein nach.

Vorschläge, wie man eine derartige "Honorar" Rechnung als Sounddesigner, Arrangeur oder Komponist zu formulieren hat, hier übrigens gern gesehen. Rein fiktiv, versteht sich.

Mittwoch, 11. Juni 2008

Kurz gemafrei gestöbert....

Gemafreie Musik für die Unternehmens-Werbung oder Firmenpräsentation? Also schnell mal die Suchmaschine angeworfen, und schon zeigt sich, wie zahlreich die Angebote im Netz hierfür inzwischen sind, die sich explizit an "gewerbliche Musikverwender" richten.

Erste, zugegeben flüchtige Bestandsaufnahme: Angebot und Spielregeln sind recht unterschiedlich. Dass gelegentlich ein- und derselbe Titel/Produzent gleichzeitig bei mehreren Anbietern vertreten ist, liegt in der Natur der Sache. Ist auch nachvollziehbar, da es hier ausschliesslich um den Bereich "nicht-exklusive Rechte-Vergabe per Pauschal-Lizenzierung" geht. Etwa vergleichbar mit Fotografen, die pauschal lizenzierbare Fotos i.d.R. ja auch über mehrere Agenturen gleichzeitig anbieten.

Bei den Preisen muss differenziert werden. Der Preis bezieht sich schliesslich nicht auf Songs, sonder auf die daran eingeräumten Rechte. Anbieter, die auf den ersten Blick teuer scheinen, können daher unter dem Strich weit günstiger sein, nämlich dann, wenn umfassendere Verwendungsmöglichkeiten für die Musik eingeräumt werden. Oft ist nämlich der Preis an Einschränkungen gekoppelt, z.B. kein Fernseh-Werbespot, Auflagen-Limits bei CD Pressungen, etc. Wenn eine Freigabe letztlich nur als Hintergundmusik für eine Website gilt, dann relativiert sich ein "günstiges" Preis-Angebot schnell. Man sollte also als Anwender eine klare Vorstellung haben, wofür die Musik genau gebraucht wird. Interessant auch Flatrates, die gelegentlich zu finden sind und ein attraktives "Preis-pro-Titel" Verhältnis bieten können.

Neben empfehlenswerten grösseren Plattformen mit stilistisch breit gefächerter Palette lohnt auch ein Blick auf kleinere und spezialisierte Adressen - nämlich dann, wenn es gezielt eine bestimmte Musikrichtung sein soll. Erspart dies doch die langwierige Suche unter -zig Titeln, was selbst mit Suchfunktion zur zeitraubenden Angelegenheit werden kann. Im Prinzip reicht ja schon eine Handvoll Titel als Auswahl - wenn der Sound und die Richtung grundsätzlich stimmt.

Natürlich, viel Licht macht auch viel Schatten. Geschenkt. Aber Schrott gibts auch gemapflichtig. Jedenfalls darf heute davon ausgegangen werden, dass die Zeiten, wo Musik nur dann als professionell galt, wenn die GEMA ihren Daumen drauf hatte, vorbei sind. Der Generalverdacht "Gemafreie Musik = 08/15 Gemucke" - das war mal. Ganz offenbar gibt es eine steigende Nachfrage nach Sound, der (ge)werblich nutzbar ist, dabei aber auch kreativ und GEMA-frei ist. Entsprechend attraktiv zeigt sich das Angebot. Musik per Download machts möglich. Wobei die GEMA für diese Entwicklung kräftig mitverantwortlich sein dürfte mit all ihren unappetitlichen Regelungen. Horrende Preise inklusive, da sie ihren quasi-offiziösen und überdimensionierten Verwaltungsapparat ja gleich mitfüttern muss.