Montag, 31. Mai 2010

Gaga in Oslo

Der Eurovision Song Contest (früher: Grand Prix d'Eurovision de la Chanson) war ja noch nie dafür bekannt, künstlerisch Epochales zu präsentieren (von einigen Ausnahmen wie Abba mal abgesehen). Aber was dieses Wochenende in Oslo geschah, dazu fällt mir, in Anlehnung an Reich Ranickis legendärer Medienschelte, nur noch ein: "Unerträglich".

Nein, es geht nicht um "Sie". Lena schlägt sich in Anbetracht des Hypes wirklich gut. Es geht um den medialen Widerhall. Denn, nüchtern betrachtet, was ist passiert? Ein ziemlich junges Mädchen mit ziemlich durchschnittlichem Gesangstalent singt ein ziemlich belangloses Liedchen. Und das hat sie noch nicht mal selber geschrieben, sondern ist auch nur das Ergebnis einer Casting Show.
Und sie gewinnt damit. Was nun folgt, ist ein Medien-Tamtam ohnegleichen: "Deutschland verzaubert", "Europa liegt Ihr zu Füssen", TV Sondersendungen, Aufmacher selbst in der hochseriösen Tagesschau, und jeder Radiosender scheint nur noch eine einzige Vokabel stammeln zu können: Lena.

Hab ich was verpasst? Belanglosigkeit mal Girlie-Faktor = Zeitgeist? Da halte ich es lieber mit Lady Gaga. Da ist der Name wenigstens Programm. Und (nicht nur) deswegen mit weitaus mehr Gehalt.

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